
Balanced Tourism
Digitale Besucherlenkung in der Region Seefeld
Wie Daten dabei helfen, Besucherströme intelligenter zu lenken – für mehr Erlebnisqualität, Naturschutz und eine gezieltere Verteilung der Wertschöpfung.
Motivation und Ausgangssituation
Seit 2022 wird in der Region Seefeld das Besucheraufkommen an ausgewählten Points of Interest (POIs) mittels anonymisierten Mobilfunkdaten gemessen. Bislang wurden diese Daten lediglich beobachtet, nicht aber aktiv genutzt - ihr Potenzial für eine aktive Besucherlenkung blieb somit ungenutzt. Gleichzeitig zeigen sich während der Hauptsaisonen deutliche Auslastungsspitzen und eine ungleichmäßige Verteilung der Besucherströme. Ziel des Projektes ist die Erreichung einer datenbasierten Besucherlenkung und damit Natur, Erlebnisqualität und regionale Wertschöpfung in Einklang zu bringen.
Wichtigste Meilensteine
Es wurden 16 Points of Interest in der Region definiert, an denen das Besucheraufkommen systematisch gemessen wird. Darauf aufbauend entstand ein Prognosemodell, das auf eine 7-tägige Vorhersage setzt und dabei Wetterdaten sowie Ferienkalender aus den wichtigsten Herkunftsmärkten berücksichtigt. Konkrete Visualisierungsideen für eine benutzerfreundliche Darstellung der Daten befinden sich bereits in Ausarbeitung.
Erfahrungen und Herausforderungen
Die technische Umsetzung, insbesondere das Training des Machine-Learning-Modells, ist komplex. Gleichzeitig stellt die korrekte Interpretation der Daten – etwa zur Frage „Wann ist voll?“ – eine Herausforderung dar. Eine weitere Hürde stellt dir benutzerfreundliche und visuelle Aufbereitung der Daten dar. Zudem gilt es, die Interessen unterschiedlicher Stakeholder in Einklang zu bringen.
Zukunftsperspektiven
Das Modell soll weiterentwickelt und um zusätzliche Daten wie Veranstaltungstermine und die Daten der insgesamt sieben neuen Wetterstationen der Region ergänzt werden. Zudem ist eine noch genauere Abgrenzung der Points of Interest geplant. Ziel ist die Integration der Prognosen an mehreren Touchpoints – etwa über Infoscreens in Hotels.
Das Projekt wird finanziell vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft unterstützt.